(Mai/ Anfang Juni)
Shelter Island ist eine kleine Insel (etwa 15 km2) im Alexander Archipelago und liegt etwa eine halbe Bootsstunde vor Juneau. Den Namen erhielt sie da sie Juneau anscheinend vor grossen Stürmen und Unwettern schützt, in Wirklichkeit ist aber gerade auf Shelter Island das Wetter oftmals um einiges besser als in der Stadt selber. Umgeben von schneebedeckten Bergen der Chilkat Range, gleich neben Admiralty Island (Ort in Nordamerika mit der höchsten Dichte an Braunbären) und an der Stephens Passage gelegen, die Buckel-, Killer-, Mink-, und weitere Wale wegen der Reichhaltigkeit an Nahrung im Wasser ihre Heimat nennen, ist die Insel ein vielseitiger Ort, an dem es viel zu sehen und erleben gibt.
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Vor allem ist die Insel aber auch das Zuhause von Rick, meinem ehemaligen Professor, Mate-Kumpane, Flugnachbar, Ski-Buddy, Segelkumpel, etc., der da seit gut acht Jahren an seinem Heim werkelt. Als ich 2003 das erste Mal auf Shelter Island war, gab es gerade einmal ein Fundament für eine Hütte, eine Aussenküche, eine gedeckte Holzbeige, ein kleiner Garten und ein Hot Tub. In der Zwischenzeit sind in stundenlanger Handarbeit, d.h. ohne Unterstützung elektrischer Werkzeuge (einzige zwei Ausnahmen: Bohrmaschine und Kettensäge) eine fast fertige Hütte, zwei Saunas, ein Gästehaus mit Holzschopf, viele Gartenbeete und zwei Zeltplattformen entstanden. Und soeben wird an einem weiteren Gebäude gebaut, welches eigentlich als Werkstatt gedacht war, schlussendlich aber vielleicht die neue Küche wird ;-).
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Auch dieses Jahr habe ich wieder einige Tage oder besser gesagt mehrere Wochen auf der Insel verbracht und beim Bauen, im Garten und bei anderen kleinen Arbeiten mitgeholfen und die Zeit dabei sehr genossen. Rick ist ein toller Gastgeber, bei dem man sich immer willkommen und sofort zuhause fühlt, und dass Arbeiten und Zusammen sein mit ihm und seinen Freunden macht Spass und ist inspirierend, so dass ich jeweils mit vollen Batterien und vielen neuen Ideen von der Insel komme.
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Bislang habe ich es leider noch nicht geschafft die ganze Insel zu Fuss zu umrunden, aber irgendwann klappt auch dies noch; dieses Jahr sind wir schon mal bis zur Hälfte gekommen;-).
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Bei starker Ebbe lohnt es sich zusätzlich am Strand entlang zu „strollen“ und mit den Meeresuferbewohnern Bekanntschaft zu machen.
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Was mir von all dem jedoch am besten gefällt ist, wenn es mit Ricks Skiff losgeht, um Meerestiere zu beobachten. Wie schon erwähnt ist die Stephens Passage ein beliebter „hang out spot“ für Wale, Seehunde und –löwen, Delphine, Otter, etc. Obwohl man diese Tiere eigentlich auch vom Strand beobachten kann, ist es etwas Besonderes sie aus der Nähe zu sehen und/oder mit ihnen um die Wette zu kajaken;-).
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Dabei ist uns dieses Jahr mehrmals ein Buckelwal sehr nahe gekommen, so dass der Adrenalinschub jeweils entsprechend hoch war und wir jeweils nicht wussten, ob der Wal uns nicht gesehen und geradewegs in uns hinein schwimmen oder im letzten Moment doch noch abtauchen würde.
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Nach einer mehrwöchigen Reise, die ihn von Washington D.C. nach New York, Wolfe Island und Montreal, von da quer durch Kanada nach Vancouver, und schliesslich durch die Inside Passage bis nach Juneau gebracht hat (siehe Blog Posts von Alexis, französisch), ist Alexis Anfang Juni in Alaska angekommen. Etwas was ich ihm hier unbedingt zeigen wollte, war Shelter Island und so haben wir kurz nach seiner Ankunft auf die Insel übergesetzt und da ein paar Tage verbracht. Ich glaube, es hat auch ihm hier sehr gut gefallen, denn mit vollem Elan hat er mitgeholfen den Boden für das neue Atelier zu bauen. Auch haben wir zusammen eine neue Bank gebastelt, nachdem meine alte nach genau acht Jahren bei meinem ersten Hinsetzen zusammen gekracht war- Zufall, ein sich schliessender Kreis oder einfach ein Zeichen, dass mir das amerikanische Essen mir langsam zusetzt ;-)?!
Wahrscheinlich das Eindrücklichste was wir zusammen auf bzw. um Shelter Island erlebt haben, war ein „Zusammentreffen“ mit einer Gruppe von Killerwalen, bestehend aus einem guten Dutzend Jungtieren, welche von zwei „Erwachsenen“ begleitet wurden… ein Kindergartenausflug?;-). Während gut zwei Stunden sind wir den „Orkas“ gefolgt und konnten ihnen aus der Nähe zuschauen, wie sie ihre Längen schwammen und sich dabei kaum um uns kümmerten. P.S: Kurz anzumerken ist vielleicht, dass es zwei Untergruppen von Killerwalen gibt, wobei eine, nämlich diejenige die weite Strecken von Pol zu Pol migriert, ihrem Namen mehr als gerecht wird, da sie ziemlich aggressiv und brutal mehr oder weniger alles jagt was sich gerade so im Wasser aufhält. Bei der zweiten Gruppe handelt es sich um die „locals“, d.h. diejenigen die das ganze Jahr in alaskischen Gewässern verbringen und dabei um einiges cooler und friedlicher drauf sind. Ganz eindeutig gehörten unsere „Kumpels“ zur zweiten Gruppe…
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(Ein link zu einem kurzen Video von den Killerwalen befindet sich im Post # 2 zu Shelter Island )
Weitere Impressionen zu Shelter Island :
Pingback: 1ap. Juneau – Capital of the “Last Frontier”
Pingback: 2ap. Les quelques jours d’Alexis sur Shelter Island (Shelter Island #2)
Salut Alex,
Un petit message, je ne sais pas si tu l’auras … pour te souhaiter un bon anniversaire !!!
J’espère que tout se passe super bien pour votre tour du monde … qui donne bien envie d’en faire autant !!!
Bises à tous les 2,
Nico