1p. Kajaken im Endicott Arm

Kajaken gehört zu einer meiner Lieblingssportarten seit ich das erste Mal in einem Kajak gesessen bin. Nein, stimmt nicht ganz, das allererste Mal war ziemlich mühsam, denn ich hatte keine Ahnung wie man paddelt, und zusätzlich hat das Ruder geklemmt, so dass wir alle paar Meter die Richtung korrigieren mussten und nach ein paar Stunden fix und fertig waren – dazu kam am nächsten Tag noch ein beträchtlicher Armmuskelkater. Zum Glück war dieser „Paddel“ damals nur eine Testfahrt bevor wir auf eine mehrwöchige Kajaktour gingen und so hatten wir noch Zeit das Ruder zu flicken und an unserer Technik zu feilen, zum Glück. (Die Kajaktour hat uns schlussendlich dann in den wunderschönen und eindrücklichen Glacier Bay National Park geführt und war ein voller Erfolg!)

Ein mehrtägiger Paddel stand drum auch während meines diesjährigen Alaska-Besuchs auf meiner Wunschliste und so war ich überglücklich als meine Freundin Jill sofort begeistert von meiner Idee war den Endicott Arm zu kajaken.

Endicott Arm map

Mehrere Bootsstunden südlich von Juneau gelegen, befindet sich der Endicott Arm, ein knapp 50 km langer Fjord mit teilweise sehr steilen Wänden, die fast senkrecht ins Wasser fallen. Unser Ziel war es den ganzen Weg bis zum hintersten Punkt des Fjords zu paddeln; da wo der Dawson Gletscher in den Endicott Arm mündet und unter grossem Getöse regelmässig riesige Mengen von Eis ins Meer wirft (kalbt).

Dawson-Gletscher (Sicht von unserem Zeltplatz aus)
"Flaschenhals" beim Eingang zum Ford's Terror

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Auch wollten wir unbedingt durch den Ford’s Terror kajaken, der als enger Zugang zu einem Seitenarm des Endicott Arms, ein ziemlich eindrückliches Naturspektakel bietet und wahrscheinlich schon vielen nichts ahnenden Fischern oder Bootskapitänen zum Verhängnis geworden ist. Es ist schwierig die Wucht dieses “Flaschenhalses” mit einer simplen Beschreibung gerecht zu werden, aber am Einfachsten stellt man sich ein stark strömender Fluss vor, der alle sechs Stunden seine Richtung wechselt, so dass das Wasser wegen der Ebbe und Flut einmal in den Fjord hinein und einmal hinaus fliesst. Vor allem in kleineren Booten, wie Kajaks, ist es wichtig den Zeitpunkt der Passage genau zu berechnen, um nicht in der Strömung unter zu gehen. So waren wir dann auch etwas nervös bevor wir losgepaddelt sind, glücklicherweise verlief aber alles problemlos.

Bevor's losgehen kann muss all das noch ins Kajak rein...
Ready to go!

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Knapp zwei Wochen waren wir unterwegs und haben pro Tag zwischen 15 und 20 km, einmal sogar 30 km zurück gelegt. Ich war froh, als ich nach ein paar Tagen feststellen konnte, dass nicht nur das Wetter, sondern auch meine lädierte Schulter mitspielte und ich die Tour, bis auf etwas Bauchmuskelkater, voll und ganz geniessen konnte.

Alles unter Kontrolle!
Jill, mein "Paddel Buddy"

Die Landschaft war atemberaubend schön, vom Anfang, wo grosse Tannenwälder dominierten, zum Mittelstück, dass so steil war, dass wir kilometerweit nicht „landen“ konnten und so unsere übernachtungsorte und WC-Pausen sorgfältig planen mussten, bis zum Endstück, wo die Tannen kleinerem Gewächse Platz machten und wo die Eisberge und der Gletscher in der Sonne in verschiedenen Blautönen leuchteten, dass wir fast nicht genug kriegen konnten.

Holkham Bay in Abendlicht
Endicott Arm (nach zwei Tagen paddeln)

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Dawes Gletscher

Wal beim Luft holen

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Auch die lokale Fauna hatte einiges zu bieten und so haben wir gleich am ersten Tag einen Grossteil unserer Tagesetappe in Begleitung einer Gruppe rülpsender Seelöwen verbracht, was ziemlich amüsant aber angesichts der Grösse und Kraft dieser Tiere auch etwas beängstigend war. Buckelwale, Delphine und Seehunde haben täglich unseren Weg gekreuzt, und vor allem die ansonsten eher scheuen Seehunde konnten wir stundenlang aus nächster Nähe beobachten, da sie sich anscheinend einen Spass daraus gemacht hatten uns zu folgen.

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Seelöwen-Eskorte 😉 - Um das Video download, auf den untenstehenden Link klicken

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Video  (download link):   1- Seelöwen

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Seehund beim Chillen
Bergziege
Kletterstunde für junge Schwarzbären

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Eisberg als Landeplatz für Adler

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Ebenfalls zu Gesicht bekommen haben wir ein paar Bären (meist Schwarzbären), zum Glück meistens vom Kajak aus, so dass wir ihnen gefahrlos beim Fressen, Klettern oder Spielen zu schauen konnten.

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Und zu guter Letzt haben wir auch noch eine Berggeiss gespottet, die weit oben in den Felsen gemütlich ihre Bergkräuter gekaut hat. 😉

Die Zeit im (eher langsamen) Kajak ging im Schnellzugstempo vorbei und obwohl wir gerne noch etwas länger draussen in der Wildnis geblieben wären, freuten wir uns doch auch sehr auf eine warme Dusche, frischeres Essen und ein weiches Bett… 😉

Weitere Impressionen vom Endicott Arm :

Der hinterste Teil des Endicott Arms mit dem Dawes Gletscher
Auf Kurs
Zwischenstopp auf Bushy Island
Abendliche Kochbeschäftigung
Nahrungsmittelaufbewahrung im Bärenterritorium
... und Essenversteckis aus Mangel an richtigen Bäumen
Bärenterritorium
Guten Morgen, Jill!
Spiegelklares Wasser
Wasserfall und morgendliche Dusche 😉
Seehund, unser getreuer Weggefährte
Wal, nahe am Ufer
Kajakpause und Füsse vertreten
Leben mit der Tide Chart
Resultat einer grossen Ebbe
Abendfeuer
Sonnenuntergangsstimmung
Eisberg im Morgennebel
... und noch mehr Eisberge
Eis, Eis und nochmals Eis
Team Alpha

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